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20 Jahre Niklaus Gehrig in der Pfarrei Erlöser

Niklaus Gehrig ist seit 20 Jahren bei uns in der Pfarrei als Seelsorgehelfer, Katechet, Koch, Reiseführer und Liturgiegruppenleiter unterwegs. Sie sehen, Niklaus trägt viele Hüte. Dies ist für uns Anlass genug ein Interview mit ihm zu führen um ein wenig mehr von ihm und über ihn zu erfahren.

Kaum zu glauben, dass du sage und schreibe schon 20 Jahre in der Kirche Erlöser tätig bist!
Wie kam es dazu?

Von 1987 bis 1991 war ich schon einmal in der Kirche Erlöser tätig. Ich war damals ein junger Franziskaner, der gerade seine Ausbildung als Katechet abgeschlossen hatte. Das erste Jahr war ich mit einem Pensum von einer Stunde angestellt und danach habe ich zusammen mit Edith Mosele, während der Abwesenheit von Pfarrer von Atzigen, die Pfarrei geführt. Ich habe in dieser Zeit, so wie jetzt, ein wenig alles gemacht. Gottesdienste abgehalten, den Kindern Unti erteilt, Leute besucht. Dann wurde ich zum Franziskaner Orden auf der Insel Werd zurückberufen. Und dort blieb ich dann neun Jahre lang.

Danach verliess ich für eine Zeit die Insel Werd. Frau Incardona, die damalige Kirchenratspräsidentin, und Richard Lauber signalisierten mir, dass sie mich gerne in der Kirche Erlöser zurück haben möchten. Dann erkrankte ich und war mit einem Bein im Orden auf der Insel und mit dem anderen auf dem Festland. Es war, wie so manches im Leben, ein Prozess, bis ich dann schliesslich aus dem Franziskaner Orden austrat. Ich bin Lucie Incardona und Richard Lauber noch immer sehr dankbar, dass sie alles in Bewegung gesetzt haben um mich für die Kirche Erlöser zu gewinnen. Bischof Henrici erteilte mir eine Missio und meine Zeit in der Pfarrei Erlöser konnte beginnen.

Was waren deine Stationen in der Kirche Erlöser? Hat alles mit der Katechese begonnen?

Ich habe eigentlich von Anfang an immer alles gemacht. Die Reisen und das Pfingstfeuer, welches ich in meinen Anfängen  eingeführt habe, nahm ich nach meiner Festanstellung wieder auf.

An welche Ereignisse erinnerst du dich gerne zurück, an welche nicht so, wenn wir so Revue passieren lassen?

Wie überall gibt es Höhen und Tiefen. Aber ich glaube dies gehört zu jeder Aufgabe mit dazu. Highlights waren und sind ganz klar Begegnungen mit Menschen und die grosse Akzeptanz, die man mir entgegenbringt. Direkt ein Problem kann ich jetzt keines nennen.

Was macht deine Arbeit genau in dieser Pfarrei aus? Was magst du besonders an deiner Arbeit?

Meine Arbeit in der Seelsorge erfüllt mich sehr. Ich war ja auch noch acht Jahre im Jugendgefängnis als Seelsorger tätig und war auch fünf Jahre Kantonalpräsident von der Jungwacht Blauring im Kanton Thurgau. So habe ich eine ganze Spannbreite an Jugendarbeit erleben dürfen. Als Gegenstück zur Katechese, ist die Arbeit mit älteren Menschen sehr wertvoll. Was mich nach wie vor immer wieder mitnimmt ist der Verlust von Menschen, die ich ein Stück weit auf ihrem Lebensweg begleiten durfte. Mit dem habe ich nach wie vor grosse Mühe. Die letzten 15 Jahre war ich auch Teil der Notfallseelsorge. Dies musste ich jedoch aufgeben, da es mich zu sehr belastet hat. Auch die ökumenische Arbeit liegt mir sehr am Herzen.

Wie sah das Pfarreileben vor 20 Jahren aus? Und was hat sich verändert?

Es ist hektischer geworden. So wie sich die Welt verändert hat, hat sich auch die Gemeinde in den letzten 20 Jahren stark gewandelt.

Früher kamen die Kinder „freiwillig“ zum Unti. Heute ist dies leider nicht mehr so. Man muss proaktiv sein, bei den Familien am Ball bleiben, sodass man nicht in Vergessenheit gerät. Dazu sind Familiengottesdienste eine gute Sache. Familien, die neu ins Quartier gezogen sind, haben so die Möglichkeit unsere Kirche kennenzulernen. Für die Senioren machen wir  Geburtstagsbesuche. Ganz allgemeine ist das Leben in der Gemeinde aber anonymer geworden.

Was isst du eigentlich am liebsten? Wir wissen ja von dir, dass du ein ausgezeichneter Koch bist!

Oh das ist ganz schwierig! Also als Vorspeise würde ich eine Weinschaumsuppe wählen und danach ein Rindsentrecôte oder Rindsfilet. Ich bin nicht so der Sossen Fan. Aber wenn es eine Sosse sein muss, dann eine selbstgemachte Morchelsosse. Als Beilage ein Risotto mit Pilzen und Weisswein, oder Pommes Frites. Auf gar keinen Fall Kartoffelstock und Brokkoli. Als Dessert ein Zwetschgensorbet mit vieille prune.

Wenn du frei wählen könntest, mit welchen fünf Personen würdest Du gerne zu Abend essen?

Papst Johannes Paul der I, Lady Diana, Freunde… hm sehr schwierig, denn mein Bekanntenkreis ist sehr gross! Meine Schwester, meine beste Freundin, die ich seit 43 Jahren kenne und mein Patenkind.

Was sind deine Wünsche für die Zukunft?

Gesundheit und dass ich so bleibe wie ich bin. Meine letzten fünf Arbeitsjahre möchte ich hier in der Pfarrei Erlöser gut überstehen.

 

Vielen Dank, lieber Niklaus, für das Interview.

Pfarrei Erlöser Zürich