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Unsere Pfarreireisen in die Bretagne, ein Reisebericht

In einem ausführlichen Reisebericht, lässt Niklaus Gehrig die Tage in der Bretagne nochmals Revue passieren. Historische Schauplätze, sowie unzählige Baudenkmäler gaben auf dieser Reise den Ton an. Da bekommt man Lust auf mehr!

Langers

Samstag, 7. Mai
Am Samstag, früh um 7 Uhr, versammelte sich eine reisefreudige Gruppe vor der Erlöserkirche. Nach dem Reisesegen von Pfarrer Liviu Jitianu bestiegen die Reisenden den Twerenbold Bus. Am Sihlquai warteten weitere Teilnehmer auf den Bus. Mit Kaffee und Gipfeli begrüsste ich die Gruppe und den Chauffeur Arno. Unsere Reise führte uns via Basel – Nancy nach Langers zu unserem Mittagshalt. Weiter ging die Fahrt via Paris nach Rouen. Im Hotel Mercure Cathedrale bezogen wir die Zimmer für zwei Nächte.

Kalkfelsen
Rouen
Honfleur

Sonntag, 8. Mai
Nach dem Frühstück und dem Gottesdienst in der Kathedrale machten wir uns auf die Reise nach Étretat, dem kleinen Hafenort am Ärmelkanal. Wir machten einen Halt auf den mächtigen Klippen. Grandios ist der Blick auf diese einmaligen Kalkformationen. Es fühlt sich an wie ein Logenplatz  in einem Freilichttheater, in dem die Natur selbst Regie führt. Entlang der spektakulären Alabasterküste fuhren wir weiter zum Mittagessen nach Honfleur. Die alte Seefahrerstadt liegt an der Seine-Mündung und ist mit ihrem Hafen, der Holzkirche St. Catherine und den zahlreichen alten Häusern einer der reizvollsten Orte der Normandie.

Zurück in Rouen begrüsste uns die Stadtführerin und führte uns auf einem Stadtrundgang durch die Schönheiten dieses schmucken Ortes. Mit den prachtvollen Fachwerkbauten, den engen Pflasterstrassen und der gotischen Kathedrale gleicht die Stadt einem Freilichtmuseum. Dank der Kathedrale und den vielen Kirchen erwarb Rouen den Beinamen «Stadt der 100 Kirchtürme». Auf dem Marktplatz liess Johanna von Orléans im Jahre 1431 ihr Leben auf dem Scheiterhaufen. Nach kurzer Erfrischung im Hotel genossen wir in der Brasserie Paul ein feines Abendessen.

Ohama Beach

Montag, 9. Mai
An diesem Tag fuhren wir zum wohl geschichtsträchtigsten Küstenabschnitt in Frankreich. Der 6. Juni 1944 ging als D-Day in die Geschichte ein. Er war der erste Schritt zur Befreiung Frankreichs und zur Zerschlagung des NS-Regimes. Bis heute gilt der 6. Juni als Wendepunkt des Zweiten Weltkrieges. Am Küstensaum befinden sich etliche Mahn- und Denkmäler, Soldatenfriedhöfe und zahlreiche Gedenkmuseen. Auf dem Gelände der amerikanischen Marinelandung, 200 Meter vom Strand von Omaha Beach, wurde das Memorial Museum gegründet. Wir besuchten das Museum und den amerikanischen Heldenfriedhof. Nachdenklich und ergriffen hielten wir in Omaha Beach inne. Anschliessend besuchten wir den 10 km entfernten deutschen Kriegsfriedhof von La Cambe.

Bayeux

Weiter ging die Fahrt nach Bayeux zu unserem Mittagshalt. Es grenzt an ein Wunder, dass das hübsche Städtchen Bayeux den Zweiten Weltkrieg ohne Schaden überstanden hat. Den Mittelpunkt der pittoresken Altstadt bildet die Kathedrale Notre-Dame, ein Meisterwerk normannischer Gotik. Zum Schmuck der Kirche liess Bischof Odo, der Bruder von Wilhelm dem Eroberer, den berühmten Teppich von Bayeux fertigen, einen 70 m langen und 50 cm breiten gestickten Fries. Der Teppich ist mehr als 950 Jahre alt und ungewöhnlich gut erhalten. Das aussergewöhnliche Kunstwerk gehört zum Weltdokumente-Erbe der UNESCO. Weiter ging die Fahrt nach Dinan ins Hotel Mercure.

Dinard
Dinan
Dinan

Dienstag, 10. Mai
An diesem Vormittag war Shoppen angesagt. Nach dem Frühstück fuhren wir in das nahegelegene Städtchen Dinard. Dreimal in der Woche verwandelt sich Dinard in ein Marktstädtchen mit duftenden Seifen, Deko und günstiger Markenkleidung sowie den Klassikern Obst, Gemüse und Fisch. Für den kleinen Hunger zwischendurch bietet sich eine «Galette-Saucisse» (Wurst in Crèpe eingewickelt) an.


Nach der Mittagspause fuhren wir zurück nach Dinan. Die von fast 3 km Stadtmauern umgebene Stadt mit ihrem Schloss aus dem 14. Jahrhundert  liegt am Fluss Rance. Hier begrüsste uns die Stadtführerin zu einem einstündigen geführten Rundgang durch die mittelalterlich anmutende Altstadt. Dinan mit seinen Fachwerkhäusern, Kirchen und schmucken Gässchen ist wirklich ein Bijou der Bretagne.

Mont-Saint-Michel
Mont-Saint-Michel

Mittwoch, 11. Mai
Vor unserer Abfahrt begrüssten wir unsere Reiseleiterin, die uns an diesem Tag begleiten hat.  Unser erstes Ziel war der sagenumwobene Mont-Saint-Michel. Von Weitem schon erkennt man die Silhouette des berühmten Klosterberges mit der Abtei aus dem 11. Jahrhundert.

Bei Hochflut umspült das Meer in einem fantastischen Naturschauspiel den ganzen Berg. Die Abtei gilt als eines der umfangreichsten, schwierigsten und kostspieligsten Bauprojekte des Mittelalters. Romanik, Gotik und viele andere Einflüsse machen dieses Bauwerk zu einem schwer zu beschreibenden Ganzen, in dem sich die unterschiedlichsten Stile wiederfinden.  Im Mittelalter galt die Abtei in schwindelerregender Höhe als ein wahres Wunderwerk Gottes. Noch heute ist der Mont-Saint-Michel für Gläubige ein wichtiges Pilgerziel.

Mit dem Shuttlebus ging es dichtgedrängt zum Hl. Berg. Eine beeindruckende Kulisse zeigte sich je näher wir zum Mont-Saint-Michel kamen. Leider war Ebbe und so konnten wir das viel beschworene Wasser, das den Berg umgibt, nicht erleben. Als wir den Mont-Saint-Michel hochstiegen, erfuhren wir, dass der Mont-Saint-Michel das meist besuchte Kulturdenkmal Frankreichs ist. In der Menschenmenge erklommen wir unter kundiger Führung unserer Reiseleiterin den Berg. Was wir da zu sehen bekamen war einfach grandios.

Ob wir da die kleinen fiesen Vieren mitbekommen haben? Nach dem Mittagshalt ging unsere Fahrt nach Cancale weiter. Leider fiel der Besichtigungshalt einer Austernfarm zum Unmut der Reiseteilnehmer ins Wasser. Anschliessend besuchten wir Saint-Malo. Die alte Korsarenstadt ist eine der schönsten französischen Hafenstädte am Ärmelkanal. Zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten zählen die Kathedrale St. Vincent mit ihren prächtigen Glasfernstern und das Schloss mit seinen riesigen Türmen. Von der Stadtmauer bietet sich dem Besucher ein unvergesslicher Blick über die Stadt und den Golf von Saint-Malo. Auf dem Rückweg machten wir einen kurzen Zwischenhalt beim Staudamm «Barrage de la Rance». Es handelt sich um ein Gehzeiten-Kraftwerk, einmalig in seiner Art, das von der einlaufenden Flut und der auslaufenden Ebbe angetrieben wird.

Cap Fréhel

Donnerstag, 12. Mai
Nach dem Frühstück fuhren wir entlang der bretonischen Küste nach Cap Fréhel und Sable d’Or les-Pins. Die rosa und rostroten Farben der Felsen, die granitgrauen Megalithen inmitten sattgrüner Strandwiesen haben uns begeistert. Und die Blau- Grau- und Grüntöne des immer bewegten Meeres mit seinem ständig wechselnden Spiel der Wellen faszinieren jeden Betrachter! Eben noch sanft an den Sandstrand rollend, können sich die Meereswellen an den Küstenriffen und Klippen mancher Küstenabschnitte zu meterhohen tobenden Brechern auftürmen. Mit unbändiger Kraft donnern sie gegen die Küste und zerschellen mit riesigen Gischt Fontänen. Ein einmaliges Naturschauspiel, das wir hier erleben konnten. Vor der Küste liegen wichtige Fischgründe. Von hier stammen die begehrten bretonischen Hummer und viele Austern, Jakobsmuscheln und andere Meeresfrüchte. Auf unserer Rückfahrt nach Dinan besuchten wir in Pleudihen-sur-Rance ein Cidre-Museum mit einer Cidre-Produktion.

Nach einer Führung durchs Museum konnten wir den eigenen Cidre in verschiedenen Formen kosten. Natürlich durfte auch der hauseigene Calvados nicht fehlen.

Chartres

Freitag, 13. Mai
An diesem Tag hiess es Abschied nehmen. Nach dem Frühstück ging die Fahrt via Rennes – Le Mans nach Chartres. Nach dem Mittagshalt stand die Kathedrale Notre-Dame auf dem Programm. Das religiöse Bauwerk gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO und bildet ein wahres Meisterwerk der gotischen Kunst. Diese Wallfahrt-Hochburg zählt zu den grössten gotischen Kathedralen von Frankreich. Ihre Fassaden, geschmückt mit tausenden Skulpturen – und ganz besonders ihr Portal Royal – erregen Bewunderung. Das Entzücken ging im Inneren des Baues weiter. Die Kathedrale enthält nämlich aussergewöhnlich alte Buntglasfenster aus dem XII. und XIII. Jahrhundert, sowie eine wunderschöne Choreinfassung. Leider haben die Audioguides nicht richtig funktioniert aber der Blick war einfach fantastisch.

Nach der Besichtigung der Kathedrale stand das internationale Zentrum für Buntglasfenster auf dem Programm. Es widmet sich der Kunst der bunten Fenster und beherbergt eine Dauerausstellung. Am Abend vor dem Diner stand der letzte der vielen Apéros auf dem Programm. An dieser Stelle geht ein herzlicher Dank an alle Reiseteilnehmer, die Kirchenpflege und die Kirchenstiftung, welche den Apéro gespendet haben.

Samstag, 14. Mai
Anschliessend ans Frühstück hiess es „Au revoir, France“: via Auxerre – Langres – Beaune – Besançon ging es zurück nach Zürich.

Zum Schluss möchte ich allen danken, die zum Gelingen dieser wundervollen Reise beigetragen haben. Ein besonderer Dank geht an Fredy und Christine für ihren unermüdlichen Einsatz im Bus.

Der Fotoabend zur Reise findet am 11. November statt. Details folgen.

Nach der Reise ist vor der Reise. Ich kann jetzt schon darauf hinweisen, dass wir vom 22. bis 29. April 2023 nach Dresden und Prag reisen werden.

Bericht: Niklaus M. Gehrig
Fotos:   Niklaus M. Gehrig

Pfarrei Erlöser Zürich