Der evangelische Theologe Johann Heinrich Wichern hatte im 19. Jahrhundert die Idee, die verbleibenden Tage bis Weihnachten bildlich darzustellen. Seine Schützlinge, die ständig fragten, wann denn endlich Weihnachten sei, gaben ihm den Anstoß dazu.
So wurde der erste Adventskalender geboren, allerdings weit entfernt von den heutigen Varianten. Er bestand lediglich aus roten und weißen Kerzen. Diese Art der Zeitveranschaulichung bis Weihnachten war auch in Österreich und Skandinavien verbreitet. Zum Beispiel zeigte die Himmelsleiter in Österreich an, wie viele Tage noch fehlten, indem das Christkind täglich eine Sprosse herunterkletterte.
Anfang des 20. Jahrhunderts kamen dann die ersten gedruckten Adventskalender auf. In den 50er-Jahren Jahren wurden sie schließlich zur Massenware. Sicherlich erinnern Sie sich auch noch aus Ihrer Kindheit an die bunten Papierbögen mit 24 Türchen. Das größte Türchen war natürlich am 24. Dezember. Wenn man den Kalender gegen das Fenster drückte, konnte man schon erahnen, was sich dahinter verbarg!
Auch im Jahr 2023 sind viele verschiedene Adventskalender auf dem Markt, in allen erdenklichen Formen und Größen. Preislich sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Bei genauerer Betrachtung könnte man fast meinen, dass dieser Brauch ein Relikt aus der Vergangenheit sei. Verwundert stellt man jedoch fest, dass es in unserer digitalisierten Gesellschaft für dafür noch Platz gibt. Denn man kann eben nicht alles virtuell umsetzen, am allerwenigsten den von allen geliebten Adventskalender.