Mal Hand aufs Herz: Halten Sie das Fasten während 40 Tagen von Aschermittwoch bis Ostern durch?
Die einen üben sich in Achtsamkeit und stellen sich Fragen: „Brauche ich diese Woche wirklich Fleisch, oder ist mal Gemüse und Obst angesagt?“ „Wie steht es mit dem Alkoholkonsum?“ Andere wiederum verzichten auf Süssigkeiten und den Fernseher. Die Bandbreite ist gross.
In Zeiten von Corona, wo das gesellige Beisammensein auf ein Minimum beschränkt ist und man sich auf seine eigenen Kochkünste besinnen muss, wäre ja der ideale Zeitpunkt, sich in Verzicht zu üben. Denn verpassen tut man zurzeit eigentlich gerade gar nichts.
Ein kleiner Exkurs in die Wissenschaft
Seit mehr als fünfzig Jahren erforschen Wissenschafter aus Russland, Deutschland und den USA als alternative Heilmethode das Fasten. In Russland wurden bereits in den sechziger Jahren klinische Studien durchgeführt in denen belegt wurde, dass durch Fasten Krankheiten wie Depression, Zwangsstörungen, Diabetes, Arthritis und andere Leiden geheilt werden konnten.
Erfahrungsberichte erzählen von einem Gefühl von geistigem Freisein und einer Leichtigkeit, welche sich nach ungefähr 15 Tagen Fasten einstellt.
Alle Weltreligionen kennen das Fasten
In allen Weltreligionen wird irgendwann im Jahr zumindest einmal gefastet. Die Gründe dafür mögen verschieden sein, doch interessant ist zu beobachten, dass der Entzug von Nahrung, oder der Verzicht darauf, bei allen gleich ist. Es muss im Fasten eine universelle Wahrheit zugrunde liegen. Rückbesinnung, Gedenken, Läuterung. Man könnte hier noch viele Begriffe anfügen.
Ob man nun 40 Tage lang fastet, oder nicht, ich finde, es ist ein Versuch wert, einmal im Jahr den Alltag bewusst zu erleben und zu gestalten. Die Lautstärke des täglichen Rauschens aufs Minimum herunterschrauben und tief durchatmen.
Ursina Bon