Zurück zur Übersicht

Grüezi, wie gahts?

Trotz Corona-Pandemie und Kontaktbeschränkungen miteinander im Gespräch bleiben… Dies war und ist noch immer hauptsächlich telefonisch möglich, gerade mit älteren Menschen, sei es ob sie zu Hause oder im Alterszentrum wohnen. Wie haben –gerade ältere Menschen– diese von Beschränkungen und Kontaktverboten geprägte Pandemie-Zeit erlebt, erleben sie noch immer? Was vermissen sie, was wünschen sie sich? «Grüezi, wie gahts?» ist eine neue Rubrik im Newsletter und fragt nach. In loser Folge erscheinen die geführten Kurz-Interviews mit Menschen aus der Pfarrei. Im April-Newsletter erscheint das erste Interview, es wurde mit Anny Kammermann geführt.

Grüezi Anny, wie geht es dir?

Es geht mir immer noch gut. Ich habe halt verschiedene gesundheitliche Probleme, der Rücken ist schlimm. Die körperlichen Gebrechen sind so schmerzhaft und auch einschränkend, dass mich die Corona-Pandemie nicht so sehr betrifft. Natürlich fehlt mir das spontane Treffen mit anderen Leuten. Aber was nicht zu ändern ist, muss man lernen zu akzeptieren.  Es gibt schon Einschränkungen, aber ich kann mich auch damit abfinden, dass weniger Kontakte möglich sind. Genau deswegen gehe ich immer noch selber einkaufen. Nicht jeden Tag, aber so alle zwei, drei Tage schon. Und immer mit dem Einkaufswagen, dies vor allem, weil ich nicht mehr schwer tragen kann. Der Einkaufsladen liegt nicht weit von meiner Wohnung entfernt. So komme ich auch mal an die frische Luft, sehe dabei auch andere Leute.  Ich kapsle mich nicht ab, meine gesundheitlichen Probleme haben nichts mit Corona zu tun.

Die Decke fällt dir also nicht auf den Kopf?

Nein, nein, wenn dunkle Gedanken kommen, dann gehe ich raus.
Mittels Whatsapp und Telefon pflege ich regelmässig meine Kontakte/Freundschaften. Internet habe ich auch, komme auch mit der neuzeitlichen Technik gut zurecht. Das ist wirklich ein grosser Vorteil, dass ich mit den neuen Medien gut zurechtkomme, weil es – gerade in dieser Corona-Zeit – der Weg ist, um mit Freunden und Bekannten in Kontakt zu stehen und sich auszutauschen.

Was ist dir in der Corona-Zeit am Schwersten gefallen?

Der Verzicht auf zwischenmenschliche Kontakte! Sonntags gehe ich auch manchmal in die Kirche. Vor der Corona-Zeit gab es nach der Messe im Pfarrsaal immer noch einen Apéro. So konnten sich die Kirchgänger miteinander unterhalten. All das fehlt nun. Das wird aber allgemein bedauert.
Auch, dass es nicht möglich ist, sich mit Freunden und Bekannten zu treffen und gemeinsam schön Essen zu gehen …. Das vermisse ich sehr. So bleibt nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass alles wieder vorbei geht.

Auf was freust du dich am meisten, wenn wir nach der Pandemie wieder «normal» leben können?

Ich freue mich wieder mal auf eine Umarmung, einen warmen Händedruck, eine Liebkosung.
Darauf, spontan wieder Menschen zu treffen, aber vieles ändern wird sich nicht, weil ich gesundheitliche Probleme habe. Ich hoffe, dass ich nach Ende der Pandemie wieder wöchentlich ins Hallenbad kann und danach mit dem Schwimmclübli zu einem feinen Mittagessen in einem Restaurant.

Anny, vielen Dank für das Interview!

Das Interview wurde von Gabriella Prudenza aufgezeichnet

Pfarrei Erlöser Zürich