Zurück zur Übersicht

Judith Bennett, neue Pfarrerin in der Kirche Neumünster.

Seit dem 1. Mai ist Judith Bennett als Pfarrerin in unserer reformierten Nachbarskirche Neumünster tätig.

Sie tritt die Nachfolge von Stefanie Porš an, die am 30. Juni in der Kirche Neumünster verabschiedet wurde. Wir möchten uns an dieser Stelle bei Stefanie ganz herzlich für die Zusammenarbeit bedanken und wünschen ihr für die Zukunft viele schöne und inspirierende Momente.

Das prächtige Pfarrhaus der Neumünsterkirche liegt nur 13 Minuten Fussweg von der Kirche Erlöser entfernt, an der Neumünsterallee 21.

Judith Bennett, bald zweifache Mutter, begrüsste mich herzlich. Bevor sie nach Neumünster kam, war sie zehn Jahre als Pfarrerin in Küsnacht tätig.

Anliegen und Nöte

Ich wollte von ihr wissen, wie wichtig der Austausch zwischen den beiden Konfessionen ist. „Das Zusammenspannen der Kirchen macht durchaus Sinn“, meint Bennett. „Die Anliegen und Nöte sind oft die gleichen. Meine Erfahrung zeigt, dass zum Beispiel an einem reformierten Gottesdienst im Altersheim auch Katholiken teilnehmen. Die Feier steht im Mittelpunkt, nicht die Konfessionszugehörigkeit.“

Im weiteren Verlauf unseres Gesprächs stellte sich heraus, dass die Anliegen und Nöte der beiden Landeskirchen eigentlich identisch sind. Auf meine Frage hin, was sie sich von der Kirchengemeinde erhofft, könnte die Antwort auch von einem katholischen Pfarrer stammen: „Natürlich wünsche ich mir, die Menschen zu begeistern und in die Kirche zu holen. Dass sie in der Kirche einen Ort finden, wo sie sich zugehörig fühlen und mitgestalten können. Es wäre schön, wenn wir den Mut hätten, uns als Kirche zu zeigen. Sich klar zu positionieren, fällt der Kirche nicht immer leicht.“

Der Kinderhütedienst einmal im Monat hat sich bewährt.

Auf dem Weg in Judiths Büro kamen wir an einem Spielzimmer vorbei, in dem viele bunte Spielsachen verstreut auf dem Boden lagen. Als ich sie darauf ansprach, erklärte sie, dass der Kinder- und Familienbereich sehr beliebt sei. Einmal im Monat wird samstags ein Kinderhütedienst angeboten. Von 09:00 bis 14:00 dürfen Eltern ihre Kinder im Pfarrhaus in Obhut geben und so etwas Zeit für sich gewinnen. Besonders Alleinerziehende sind über dieses Angebot sehr froh. Laut Bennett hat sich der Hütedienst bewährt, und Werbung ist dafür nicht mehr nötig.

Solche Tätigkeiten sind ohne Freiwillige natürlich undenkbar, und damit waren wir auch schon bei einem weiteren gemeinsamen Thema. Der Kinderhütedienst wird neben der Pfarrerin und teilweise der Sozialdiakonin auch von Jugendlichen begleitet. Je nach Anlass engagieren sich verschiedene Altersgruppen. Beim Kirchenkaffee wirken hauptsächlich Senior*innen mit, während bei Gottesdiensten wie Soulful Friday eher Jugendliche angesprochen werden.

Wie erreicht man die Familien?

Im schönen Seefeld-Quartier wohnen viele Familien. Aber wie erreicht man diese, wollte ich wissen. „Fleissig Werbung machen und natürlich selbst mit der Familie im Quartier unterwegs sein. Das hilft sehr“, erzählte mir die Pfarrerin. „Dort, wo man den Familien entgegenkommen kann, stösst man auf ein grosses Echo.“

Mit dem Umbau des alten Pfarrhauses an der Zollikerstrasse 74 entstehen neue Begegnungszonen. In einer Stadt, in der viele neu zugezogene Familien wohnen, sind dies ideale Plätze, um neue Kontakte zu knüpfen.

Im Nachgang unseres Gesprächs wurde mir klar, dass wir viel voneinander lernen können. Beide Kirchen haben eine treue Glaubensgemeinschaft und damit eine starke Basis. Obwohl sich die Konfessionen in Inhalt und Form unterscheiden, stehen sie vor sehr ähnlichen Herausforderungen. Gerade in diesen Gemeinsamkeiten liegt grosses Potenzial für Zusammenarbeit.


Pfarrei Erlöser Zürich