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Marlies Müllhaupt: Ein Rückblick auf ihre Amtszeit als Kirchenpflegepräsidentin

Seit 2020 amtierte Marlies Müllhaupt als Kirchenpflegepräsidentin der Gemeinde Erlöser. Diese vier Jahre waren alles andere als einfach in der Geschichte der Pfarrei.

Gleich zu Beginn ihrer Amtszeit wütete das Coronavirus und stellte die Gemeinde vor große emotionale und logistische Herausforderungen. Es gab mehrere Wechsel in der Kirchenpflege, und die Kirchengemeindeordnung musste erneuert und überarbeitet werden. Zudem wurde der Bericht zur Geschichte sexuellen Missbrauchs in der römisch-katholischen Kirche veröffentlicht. Auch der Spatenstich zum Umbau und zur Renovation der kirchlichen Räumlichkeiten fiel in Marlies‘ Amtsperiode. Kurzum: An Herausforderungen mangelte es nicht. Doch Marlies Müllhaupt gelang es, mit viel Umsicht und Ruhe das Tagesgeschäft der Kirchgemeinde in geordnete Bahnen zu lenken. Wie sie das erlebt hat, erzählt sie mir in einem Gespräch.

Nichts halbherzig

Marlies Müllhaupt ist eine Person, die nichts halbherzig angeht. Ganz im Gegenteil: Ihr Arbeitspensum als Präsidentin war umfangreich, aber das wollte sie auch so, sagt sie mir. „Mein Mann und mein Freundeskreis haben mich während meiner Amtszeit nicht so oft zu Gesicht bekommen,“ gesteht sie mit einem Lächeln.

Mit der neuen Zusammensetzung der Kirchenpflege, insbesondere mit Rosanna Baumann als neuer Präsidentin, ist Marlies Müllhaupt sehr zufrieden und dankbar, dass sich die Kandidatinnen für die Ämter zur Verfügung gestellt haben. „Solche Mandate sind immer eine zusätzliche Belastung, vor allem wenn man nebenbei noch eine Familie und ein hohes Arbeitspensum hat“.

Es weht ein frischer Wind

Die kommenden Jahre sollten weniger turbulent verlaufen. Besonders freut sich Marlies über die junge Leitung des Gremiums. „So weht ein frischer Wind, und mit den erneuerten Räumlichkeiten rund um die Kirche können neue Impulse gesetzt werden.“ Sie merkt auch an, dass die Gemeinde insgesamt lebendiger geworden ist. Dazu haben wesentlich der Pfarrer und das gesamte Team beigetragen. Mit dem Angebot an Familiengottesdiensten und einer aktiven Jugendarbeit wurde eine wichtige Grundlage für die Verjüngung der Gemeinde gelegt.

Auf die Frage, was sie nun mit ihrer neu gewonnenen Freizeit anfangen wird, erklärt Marlies, dass sie sich darauf freut, wieder mehr Zeit mit ihrem Mann und ihren Freunden zu verbringen, wandern zu gehen und Bridge zu spielen. „Oft konnte ich nicht einfach spontan übers Wochenende verreisen,“ erzählt sie. Ein großes Anliegen war es ihr stets, in der Gemeinde präsent zu sein. Das bedeutete natürlich auch, dass sie regelmäßig an den Gottesdiensten und den anschließenden Apéros teilnahm. „Ich schätzte die Nähe zu den Leuten,“ sagt sie, und erzählt von vielen schönen Begegnungen. Natürlich war sie auch eine Anlaufstelle für Lob und Kritik – ob es nun um zu leise Lautsprecher, spärlichen Blumenschmuck oder das Fehlen eines Sonnenstorens ging, Marlies hatte stets ein offenes Ohr für alle Anliegen.

Vertrauen ist zentral

Als ich Marlies auf ihre Erfahrungen mit dem Team ansprach, betonte sie, dass in einem Milizsystem Vertrauen zentral sei. „Ein respektvoller und kollegialer Umgang miteinander ist von großer Bedeutung. Alle machen die Arbeit ja freiwillig, und darum ist das Gefüge auch fragiler.“ Es sei nicht immer einfach, alles zusammenzuhalten. Doch die Kirchenpflege habe alle Herausforderungen angenommen, bewies Resilienz und wurde dadurch recht krisenerprobt. Marlies betont, dass sie während all dieser Jahre stets die Unterstützung ihrer Kollegen gespürt habe.

Für die Zukunft wünscht sich Marlies, dass die Gemeinde weiter wächst und die Teams innerhalb der Pfarrei gut zusammenarbeiten. „Ich hoffe, dass die Gemeinde lebendig bleibt – oder sogar noch lebendiger wird – und dass neue Ideen und frischer Input kommen.“

Von der Orgel bis zur Baumpflege

Zum Abschluss unseres Gesprächs möchte sich Marlies Müllhaupt auch für die große Unterstützung des Pfarrers und des gesamten Teams bedanken. „Meine Arbeit empfand ich immer als sehr bereichernd. Von der Orgel bis zur Baumpflege – ich konnte immer etwas dazulernen,“ meint sie.

Wir geben diesen Dank zurück und würdigen ihren großen Einsatz und ihre Ausdauer – von letzterer brauchte Marlies während ihrer Amtszeit eine Menge. Wir wünschen ihr viele schöne Stunden im Lesekreis, bei Kino- und Theaterbesuchen, beim Wandern in der Natur und natürlich viele Siege bei den Bridge-Partien.

Pfarrei Erlöser Zürich