Im dritten Spaziergang durch die Stadt wurde Kultur gross geschrieben. Während die Deutschschüler durchs Niederdorf spazierten wurde angeregt über die Hintergründe des 1. Mais gesprochen, sowie das imposante Grossmünster besucht. Harald Keller hat auch diesmal wieder einen interessanten und lesenswerten Bericht über seine Arbeit mit den Deutschschülern verfasst.
Nachdem das unbeständige Wetter nicht optimal für den geplanten Spaziergang durch die öffentlichen Gärten des Quartiers war, haben wir uns kurzerhand entschieden eine echte kulturhistorische Alternative zu wählen. Als Ziel hatten wir uns das Niederdorf rund um das Grossmünster, das Wahrzeichen der Stadt Zürich, gesetzt. Da einige unserer Schüler-/innen bei 1. Mai Veranstaltungen von anderen Unterstützungsorganisationen eingeplant waren, ging es diesmal wieder mit einer kleineren Gruppe (3 Tibeter und ich) los. Auf dem Weg zum Niederdorf konnten wir uns intensiv über den Hintergrund des 1. Mai unterhalten und ich war wieder einmal überrascht, wie gut Yönten, Tenzin und Tsering über solch gesellschaftspolitische Themen informiert sind.
Auf unserer ersten Station haben wir an der Ecke des Grossmünsters den 1,6 Tonnen schweren Stein aus dem ehemaligen Geissturm bewundert. Der Geissturm diente in der Festungsanlage Zürichs als Munitionslager und ist 1652 bei einem Blitzeinschlag explodiert. Die Detonation war so stark, dass der massive rötliche Stein, ein Teil der Turmwand, 230 Meter bis zum Grossmünster geschleudert wurde. Kleinere Gesteinsbrocken flogen gar bis Zürich Enge
Natürlich haben wir auch das Grossmünster von innen besichtigt, wobei es dann gar nicht mehr so riesig wirkt. Auch wenn das Wetter sehr durchwachsen war, haben wir uns die Besteigung des Turmes mit seiner tollen Aussicht nicht entgehen lassen.
Weiter ging der Spaziergang durch die engen Gässchen des Niederdorfs mit seinen romantischen versteckten kleinen Plätzen und Innenhöfen. Abgerundet wurden die historischen Eindrücke durch einen Besuch im Stadtarchiv am Neumarkt, in welchem man in einem tollen Model den Aufbau Zürichs im Mittelalter bewundern kann
Soviel neue Eindrücke machen natürlich hungrig und die bereits traditionelle Pizza am Bellevue war der krönende Abschluss eines sehr interessanten und lehrreichen Samstag Vormittags. Wir alle freuen uns schon auf nächste Woche und ich habe bereits ein paar gute Ideen für unseren nächsten Spaziergang.
powered by Borlabs Cookie