In der Pfarrei Erlöser arbeiten Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt. Ich wollte von ihnen erfahren, wie sie Ostern feiern. Welche Unterschiede gibt es zu den Osterfeierlichkeiten in der Schweiz?Gibt es die überhaupt? Ich habe dabei viele interessante und wissenswerte Dinge erfahren.
Jose Kannanmannil, Kerala Südindien
Bei uns in Indien ist Weihnacht und Ostern natürlich sehr beudeutungsvoll. Am Karfreitag feiern wir von morgens 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr. Mit Gottesdiensten, Prozession und vielen Gebeten. An Karsamstag gedenken wir den Verstorbenen. Man besucht die Gräber und überall werden Kerzen angezündet. An Anlehnung an Jesus Christus. Der Ostersonntag wird, wie in der Schweiz, mit reichlich Essen mit der Familie gefeiert. Schoggihasen gibt es nicht, aber Eier gibt es bei uns auch und wir machen uns Geschenke.
Liviu Jitianu, Schomlenberg/Csíksomlyó, Siebenbürgen Rumänien
Am Karfreitag wird in unserem Dorf ein Grab in der Kirche angelegt. Das Grab wird bis zur Osternacht bewacht. Die Auferstehungsmesse beginnt bei uns im Freien. Der Pfarrer und die Gemeindemitglieder versammeln sich vor der Kirchentür.
Dabei tritt der Geistliche an die Kirchentür und klopft an. Von drinnen ertönt der Gesang des Chores. Mit der Nachricht, Jesus Christus ist auferstanden, zieht die Gemeinde in die Kirche ein. Alles ist erleuchtet und das Osterfest kann beginnen.
Die Speisesegnung ist ein weiterer Höhepunkt. Hunderte von Menschen bringen ihre bunten Körbe zur Segnung. Sie warten geduldig, bis der Pfarrer den Segen über ihren Korb ausspricht.
Am Ostermontag ist bei uns ein weiterer Brauch üblich. Die Männer besuchen die von ihnen verehrten Frauen und bespritzen sie mit frischem Wasser. Mit der Quelle des Lebens sozusagen. An Ostern ist das ganze Dorf unterwegs und es wird ausgiebig gefeiert. Wenn ich Alle sage, sind auch wirklich alle gemeint. Ob evangelisch oder katholisch. Ökumene wird bei uns gelebt.
Die Speisesegnung ist ein weiterer Höhepunkt. Hunderte von Menschen bringen ihre bunten Körbe zur Segnung. Sie warten geduldig, bis der Pfarrer seinen Segen über ihren Korb spricht.
Am Ostermontag ist bei uns ein weiterer Brauch üblich. Die Männer besuchen die von ihnen verehrten Frauen und bespritzen sie mit frischem Wasser. Mit der Quelle des Lebens sozusagen. An Ostern ist das ganze Dorf unterwegs und es wird ausgiebig gefeiert. Wenn ich alle sage, sind auch wirklich alle gemeint. Ob evangelisch oder katholisch. Ökumene wird bei uns gelebt.

Branka Jozak, Gora, Bosnien
In unserem Dorf wurde die Fastenzeit streng eingehalten. Auch die Kinder, ab der Erstkommunion, fasteten bis Ostern. Vor Palmsonntag haben wir Kinder Veilchen auf den Wiesen gepflückt und ins Wasser gelegt. Am Palmsonntag haben wir uns mit diesem Wasser das Gesicht gewaschen. Es wurde gesagt, dass dies Schönheit bringen würde. In der Karwoche herrschte in unserem Dorf eine ungewöhnliche Stille. Wir Kinder wurden dazu angehalten, ruhig zu sein und keine laute Musik zu hören.
Am Samstag gab es einen ganz besonderen Brauch bei uns. Jede Familie bereitete einen Korb vor. Darin befand sich ein runder Käse darum herum sassen geschälte Eier (die Anzahl Eier entsprach immer der Anzahl Mitglieder der Familie), einen Maiskolben, eine kleine Tüte mit Salz, eine Flasche Wasser und Streichhölzer. Die Körbe wurden von den Kindern gesammelt und zur Segnung in die Kirche gebracht. Als Belohnung durften wir dann ein Ei essen. Das heisst, meine Mutter gab uns immer ein extra Ei mit auf den Weg, damit die perfekte Anordnung um den Käse nicht gestört wurde. Am Sonntagmorgen wurden Eier und Käse zum Frühstück serviert. Der Mais auf den Feldern verstreut, das Wasser diente als Weihwasser. Wenn das Weihwasser alle war, konnte man mit dem gesegneten Salz wieder neues herstellen. Mit den Streichhölzern holte man sich die Feuersegnung ins Haus. Für uns Kinder war es immer eine besondere Aufgabe. Wir haben dafür gesorgt, dass der gesamte Inhalt auch wieder vollständig zurückgebracht wurde.
An Ostern haben wir uns gegenseitig Eier geschenkt und natürlich Eiertütschis machten wir auch. Nach dem Mittagessen besuchten wir uns gegenseitig und assen Kuchen und tranken Kaffee. Mein Dorf war sehr klein. Deshalb konnten wir wirklich alle besuchen! Wir hatten an Karfreitag und Ostermontag kein Schulfrei, da Jugoslawien damals kommunistisch war. Die Eier wurden dann einfach in die Schule gebracht und an Mitschüler verschenkt. Darunter waren auch Muslime. An Bayram erhielten wir Geschenke von muslimischen Kindern.