Es dürfte Ihnen nicht entgangen sein, dass seit Anfang September Serge Tata das Team der Katechese verstärkt.
Serge wuchs in Togo auf, einem Land in Westafrika, zwischen Ghana und Benin. In Lomé hat er Linguistik studiert und mit dem Lizenziat abgeschlossen. Schon damals wusste Serge, dass er gerne mehr von der Welt sehen möchte.
Der Weg führte ihn schließlich nach Bremen. Ein langer und schwieriger Weg, meint Serge, und auch voller Risiken. Eigentlich hätte es Paris sein sollen. Der Studienplatz war auch schon sicher. Doch die Auflagen waren zu streng, und ganz ohne Stipendien war es schlichtweg nicht möglich.
Ein Kollege, der bereits in Deutschland studierte, fragte, ob er es nicht in Bremen probieren möchte. Nach dem Erledigen aller Formalitäten, mit dem Visum und zwei Koffern in der Hand, ging die Reise Richtung Europa. Im Flugzeug dann die Ernüchterung. In Deutschland wird bekanntlich kein Französisch gesprochen, dafür aber Deutsch. So begann auch die Reise des Erlernens der deutschen Sprache. Ein Zurück gab es für Serge nie.
Das Ziel in Deutschland zu promovieren, wurde dann über den Haufen geworfen. Der Studiengang „International Studies of Global Management“ beinhaltete alles, was Serge begeisterte. Nach vier Jahren Studium konnte die berufliche Laufbahn beginnen.
Nach Stationen in der Logistik in Hamburg führte ihn ein Jobangebot nach Basel zu Swiss International Airlines ins Controlling. Der Wendepunkt kam im Jahr 2016. Die Heilsarmee Basel suchte jemanden für die Abteilung „Essen daheim“. Dieses Angebot war für Menschen, die nicht mehr selbstständig kochen konnten, und so brachte die Heilsarmee das Essen zu den Leuten nach Hause. So übernahm Serge Tata die Leitung dieses Programms. Der Austausch mit den Leuten und die Tatsache, dass die Schweiz auch dunkle Ecken hat, waren eine sehr wertvolle Erfahrung. Serge begegnete während dieser Zeit viel Elend und Einsamkeit, zugleich aber auch viel Freude und Trost.
Ein neuer Weg wurde eingeschlagen, oder wie es Serge auch ausdrückt: der Ruf Gottes.
In der Kirche St. Anton in Basel fand Serge eine Anstellung als Jugend- und Familienarbeiter. Jedoch war das Arbeitspensum zu klein, und Serge suchte weiter und fand dabei die Stelle in der Erlöserkirche Zürich, wo er seit Anfang September tätig ist. Nebenbei macht er eine Ausbildung in Theologie und Gemeindebildung in Luzern.
Man könnte Serge noch lange zuhören. Mit seinem Weg von Togo über die Universität in Bremen bis hin zur Erlöserkirche in Zürich inspiriert uns Serge Tata nicht nur durch seine Vielseitigkeit, sondern auch durch seinen beeindruckenden Weg, der von Entschlossenheit, Mut und einem tiefsitzendem Glauben geprägt ist.
Serge Tata lebt mit seinem 17-jährige Sohn in Basel.
Vielen Dank für das Gespräch.